München, 18.8.35
FUNKSCHA Bandes
Im Einzelabonn.
’ monatlich RM. —-60
$unkausstellung 1986
Werkfoto
Idee 11eTo Me hl-Tergelbi-Y Koidlete.sTt-y
Es ilt [o weit, Sie können [ich einen Fernlehempfänger
im Laden kaufen. Die große Berliner Funkausltellung,
die [oeben ihre Pforten öffnet, zeigt in eindrucksvoller
Aufmachung eine ganze Anzahl lolcher Fernieher,
hergeltellt von verichiedenen Firmen. Zwar lind die
Gerätenochnichtbillig, liewerdenlichauchimLaufeder
Zeitnoch weiterentwickeln,aberderendgültige Anfang
ilt gemacht - ein das Höchite verlprechender Anfang.
266
Ein Blechkleid
als Röhrenabichirmung
Was in Deutfchland durch das Spritzen.
des Glaskolbens mit Aluminium oder Gold-
bronce erreicht wird, erreicht diefe ameri-
kanifhe Röhre durch eine richtiggehende
Blechverkleidung. Sie befteht aus zwei ge-
nau in Form der Röhre gepreßten Blech-
ftücken, die durch einen federnden Ring zu-
fammengehalten werden. (Rechts Röhre und
Teile der Blechverkleidung, links alles zu-
fammengeftellt.)
Übrigens kennt Amerika auch Röhren
aus Metall, bei denen alfo der Glaskolben
fehlt und durch einen Metallkolben erfetzt
ift, fo daß auch die zufätzliche Abfchirmung
in Wegfall kommen kann. Die FUNKSCHAU
hat ihre Lefer darüber fchon vor langer Zeit
informiert. Im Herbft diefes Jahres erfcei-
nen nun die erften vollffändigen Empfänger
mit folchen Metallröhren.
(Phot. Wacker.)
Von der »Schnellheizkathode« und anderen
Dingen, die die neuen Röhren auszeichnen.
Wie wir bereits im vorigen Heft mitteilten, befitzen die neuen
Wecfel- und Allftromröhren eine Schnellheizkathode, welche die
bisherige Anheizzeit von etwa 55 Sekunden auf zirka 15 Sekun-
den herabfetzt. Bisher wickelte man den Heizfaden auf ein dün-
nes Ifolierftäbchen auf, das man in ein Kaolinröhrchen fteckte. Das
Kaolinröhrdıen fügte man aber wieder in das Kathoden- (Nickel-)
Röhrchen, das die emittierende Schicht trug. Nach dem Einfchalten
des Stromes mußte alfo die vom Glühfaden ausgehende Wärme
zunäcft einmal das Kaolinröhrchen auf hohe Temperatur brin-
gen, diefes Röhrchen wieder durch Wärmeftrahlung das Katho-
denröhrchen erhitzen. Hatte fih dann die auf dem Kathodenröhr-
chen aufgebrachte Emiflionsfhicht genügend erwärmt, fo begann
erft die Ausfendung der Elektronen. Bei der Schnellheizkathode
fehlt das Kaolinröhrchen. Es ift durch eine dünne Holierfcicht
erfetzt, die auf dem Innenmantel des Kathodenröhrcens auf-
getragen ift. Die vom Glühdraht abgegebene Wärme braudt da-
mit nicht mehr erft das Kaolinröhrchen zu erhitzen, fondern ledig--
lich die zwifchen Glühfaden und Kathodenrohr befindlihe dünne
Schicht, was natürlich erheblich fehneller vor fidh geht. Allerdings
kommt die Wirkung der Schnellheizkathode erft zur Geltung,
wenn fämtliche Röhren des Empfängers mit der neuen Kathode
ausgerüftet find. Denn bekanntlih muß ja jede Röhre im Emp-
fänger betriebsfertig fein, wenn Empfang ftattfinden foll,
Durch Ausarbeitung einer befonders hochwertigen Kathode
konnte man die Heizleiftung bei den neuen Röhren von 4 Watt
und darüber auf 2,6 Watt ermäßigen, was fich außer in einer
Stromerfparnis auch in anderen Beziehungen fehr günftig auf die
Röhren auswirkt. So war man z. B. bisher gezwungen, die von
der Kathode abgeftrahlte Wärme fo fhnell wie möglich nacı außen
abzuleiten und mußte deshalb Anoden aus Drahtgaze benutzen.
»
Für Allftromgeräte find neue Stromregulatorröhren entwickelt worden. Es gibt
verfhiedene Typen; die eine zeigen wir in geöffnetem Zuftand, fo daß der
Begrenzungswiderftand (links) deutlich fichtbar wird. (Werk-Phot. Philips.)
Durch die Mafchen der Anodengaze dringt aber nicht allein die
Wärme nadı außen, fondern audı Elektronen. Diefe Streuelektro-
nen erzeugen verfchiedene nachteilige Wirkungen, von denen die
gefährlichite die Auslöfung von Sekundärelektronen ift, die beim
Aufprallen. aut die Glaswand oder auf andere in der Röhre be-
findlihe Holatoren entftehen. Jetzt konnte man auf die Draht-
gazenanode verziciten und an deren Stelle bei verfchiedenen
Röhrentypen einen mafliven Blechmantel — eine „Vollanode“
— verwenden.
Um größtmögliche Brummfreiheit der Röhren zu fichern, führte
man bei allen empfindlichen Röhren den Anfchluß des Steuer-
gitters nicht zum Sockel, wobei die Gitterleitung den Heizleitun-
gen ziemlih nahe gekommen wäre (Brummgefahr!), fondern zu
einer auf dem Glaskolben befeftigten Kappe. Außerdem hat man
die Heizleitungen von den Halterungen des Steuergitters abge-
{hirmt, was zu einer fiarken Verminderung der Elektroden-
kapazität führte. Herrnkind.
Nun ifi es fo weit: Die Tunkausttellung. geht auf. Wofür Tau-
fende und laufende von Menicden feit Monaten gearbeitet haben,
jetzt wird es Erfüllung. a
„Volksfender, Fernfehen, Volksempfänger“, unter diefem Motto
fteht die diesjährige Funkausftellung. Vor dem Volksfender, def-
fen Mikrophon die Ausftellung beherbergen wird, kann jeder
deutfche Volksgenofle zu feinem Volk fprechen. Die Reichsfende-
leitung hegt die berechtigte Hoffnung, dadurch, daß fie das Mi-
krophon allen zugänglich macht, viele Talente, die bis heute
unerkannt im Volke fhlummern, für den Rundfunk zu entdecken.
„Pernfehen“, diefes kommende Ereignis, wird der diesjährigen
Funkausttellung ihr bedeutendftes Gepräge geben. Alles, was das
Fernfehen heute zu bieten vermag, wird die Funkausftellung
ihren Befuchern im Betrieb vorführen.
„Volksempfänger“. — Das feit: Jahren bewährte Gerät wird
auch in die nächfte Saifon wieder unverändert hineingenommen
und ficherlih wiederum zahlreiche Freunde neu hinzuwerben.
Zu Gunften des Volksempfängers mußte die FUNKSCHAU auf
ihren „FUNKSCHAU-Volksfuper“ verzichten, da, wie die Reichs-
rundfunkkammer mitteilt, Verwechflungsmöglichkeiten gegeben
find. Unfere Lefer finden das Nähere hierüber auf Seite 269. —
Der neue Titel Vorkämpfer trifft ohne Zweifel das Prinzip
unferes neuartigen Superhets ausgezeichnet. Seine hervorragenden
Erfolge im vergangenen Rundfunkjahr wird er im neuen beftimmt
fortfetzen, das umfo eher, als wir die Leiftungsfähigkeit nocd
weiter fteigern korinten, foeben ein Batteriemodell herausbringen
— beginnend in diefem Heft —, deflen Selbfibau noch einfacher
und ned billiger ift als der unferer bisherigen Netzgeräte, und
demnäcft mit der Befchreibung eines Allftrommodells beginnen
werden. Gleich- und Wecfelftromausführung in der neuen Form
werden fpäter folgen, es wird auch nicht vergeflen, unferen alten
Freunden, die das Gerät bereits gebaut haben, genauefte Hin-
weife zu geben, wie fie der neuen Verbeflerungen teilhaftig wer-
den können. Wir find jedenfalls überzeugt, daß der VS noch
wichtige Aufgaben vor fich hat.
Schadet zu geringe Netzipannung den Röhren? man terntnicht aus
Durch die Anfrage eines unferer Lefer find wir auf einen
merkwürdigen Widerftreit der Meinungen hinfichtlich einer Grund-
frage: über unfere Empfängerröhren geftoßen. Die eine Meinung
befagt, Überfpannungen fchaden, die andere Meinung nimmt das
gleiche von Unterfpannungen an. Wir -laflen den intereflanten
Briefwechfel hierüber nachftehend folgen. Recht wertvoll wäre
das Urteil noch anderer Firmen zu der angefchnittenen Frage,
insbefondere auch der Röhrenfirmen. |
Unfer Lefer fchreibt:
„In unferem Ortsnetz kommen ziemlich oft Spannungsfchwan-
kungen vor. Um meinen Empfänger (,Körting“ Cyclo-Selector
für Wechfelfirom) durch auftretende Überfpannungen nicht zu
gefährden, fragte ich bei der Herftellerfirma an, wie der Appa-
rat hiervor gefhützt werden könnte. Es wurde mir empfohlen,
den Empfänger für den Spannungsbereich 240 Volt — unfer Netz
hat 220 Volt — einzuftellen. Nun las ich zufällig in der An-
leitung, die einem Saba-Empfänger beilag, daß es für den Emp-
fänger weniger fchädlich fei, wenn er gelegentlich Überfpannung
habe, als wenn er dauernd mit Unterfpannung arbeite, was ja
der Fall ift, wenn er anftatt auf die Netzfpannung von 220. Volt
auf 240 Volt eingeftellt wird. Welche der beiden oben angege-
benen Auffaflungen ift richtig?“ _
Auf unfere Rückfrage zitiert der Lefer die fragliche Saba-Be-
dienungsanweifung (für 230 WL, S. 13) wie folgt:
„Da das Gerät Spannungsftufen yon 125 und 240 Volt befitzt,
können foldhe Geräte audı mit 125 bzw. 240 Volt betrieben wer-
den, die am Netz angefchloflen find mit Überfpannungen. Nor-
malerweife foll man dies jedoch nicht tun. Eine rzzeitige Netz-
überfpannung, auc kleine Netzüberfpannungen, fchaden den Ver-
ftärker-Röhren im allgemeinen weniger, als dauernder Betrieb
mit Netzunterfpannung. Es ift der allgemeine Irrtum ftiark ver-
breitet, daß Röhren ein höheres Lebensalter erreichen, wenn fie
mit Unterfpannung betrieben werden. Vor diefer Norm wird aber
gewarnt.“
Lautsprecher geht Wande
BEER. WR
267
Nun intereflierte uns die Sache natürlich doppelt. Wir wandten
uns daher an Saba und erhielten folgende Rückantwort:
»-.. Wenn direkt beheizte Endröhren mit Unterfpannungen'
betrieben werden, neigen fie gewöhnlicdy zu erheblihem Brumm
und oft auch zu rafhem Kathodenabbau. Letzteres trifft audı
ganz befonders auf die Gleichrichterröhre zu, da diefelbe in
unferen Geräten nahezu grenzbelaftet ift und bei niederen Span-
nungen die Leiftungen bekanntlich nicht proportional zurükfin-
ken, womit höhere Anforderungen an die Gleichrichterröhre ge-
ftellt werden. Wir haben die häufige Beobachtung machen müf-
fen, daß aber auch ganz befonders Endröhren durch Unterhei-
zung oft rafher und ftärker leiden als durch leichte Fadenüber-
temperierung. Nicht zuletzt ift aber die Bemerkung aud einge-
fügt worden im Interefle einer guten Wiedergabe. Unfere Trans-
formatoren find fo gewickelt, daß normalerweife, d. h. bei Netz-
nennfpannung, noch keine Übertemperierung der Heizfäden auf-
tritt, mäßige Überfpannungen aber auch keine lineare Faden-
fpannungserhöhung bewirken.“
Daraus wird klar, daß Unterfpannungen vor allem der End-
röhre und der Gleichrichterröhre fchaden, indem fie für. früh-
zeitige Zerftörung der Kathode forgen. Bei der Gleichrichter-
röhre liegt der Fall dabei fo, daß der Strombedarf des Empfän-
gers bei Unterfpannung nicht ebenfo zurückgeht wie die Lei-
ftungsfähigkeit der Gleichrichterröhre unter dem Einfluß’ diefer
Unterfpannung, fo daß die Gleichrichterröhre überlaftet wird,
und zwar um fo leichter, je mehr fie bei normaler Netzfpannung
bereits ausgenützt ift.
Nebenbei nimmt bei Unterfpannung das Netzbrummen zu, audı
leidet die Wiedergabe. Das ift ja bekannt.
Von diefen allgemein gültigen Tatfachen abgefehen, teilt die
Firma Saba in ihrem Brief noch mit, daß fie Spezialtransforma-
toren verwendet, die mäßige Überfpannungen nicht auf die Heiz-
fpannung weiterwirken laflen.
Pu,
%
2 <
Der getrennte Lautfprecher unumgänglih — aber kein, Problem.
Wohl dem, der feinen Lautfprecher getrennt vom Apparat hat.
Für ihn gibt es keine Einfhränkung der Bewegungsfreiheit, fein
Lautfpreher kann fih felbfiändig bewegen, wohin immer es
feinem Befitzer gut dünkt — und der Geldbeutel wird nicht be-
anfpruht durch den Kauf eines zweiten: Lautfprechers, der un-
umgänglich nötig wird, wenn man in verfdiedenen Zimmern
Rundfunk hören will, auf dem Balkon oder gar im Garten, aber
der Lautfpredher vom Empfangsgerät nicıt getrennt werden kann.
Vielleicht befchert uns die Induftrie nodı einmal den Empfänger
aus zwei Einheiten: Dem eigentlichen Empfangsteil und dem Laut-
fprecher, die zufammengefieckt oder getrennt benützt werden
können — heute fehlt uns diefe Zukunftsform nodı und wir
müflen uns behelfen.
Der zweite Lautfprecer ift an fich kein großes Problem mehr,
feitdem es das „permanentdynamifche Gemeinfchaftschaflis“ gibt,
etwas ganz Ausgezeichnetes zu fehr günftigem Preis. Dazu kaufen
wir uns am beften eine Schallwand (mindeftens ?/, m auf 3/, m
roß, aus fchalltotem Material, wie Celotex ufw.). Auch der An-
chluß des Lautfprechers ift ftets fehr einfach. Denn alle modernen
Geräte befitzen Anfchlußmöglicdikeit für einen zweiten Lautfpre-
cher. Sollte fie fehlen, bringt fie für wenig Pfennige jeder Radio-
händler noch nachträglich an.
e) Bananenstecker
Lavisprecher
Ans Ende der Lautfprecherleitung fetzt man eine fogen. Funkdofe. Da hinein
kommen die zwei Bananenftecker des Lautfprechers.
Funkdose
dahin wandert
der Lautsprecher
Wie lange die Leitung? Beliebig lange — aber ...
Und nun beginnt der eigentliche Zauber: Der Lautfprecher
macht fich felbftändig, wandert an feiner Strippe weg vom Emp-
fänger — wie weit darf er wandern? An fich beliebig weit, fo
weit wir wollen. Die Länge der Leitung fchadet nicht im minde-
ften. Nur wird die Lautftärke allmählich geringer, je länger die
Leitung wird.
Aber fdhon lange vorher bemerken wir etwas anderes: Der
Klang färbt fich dunkler. Das kommt davon her, daß die beiden
Drähte der Lautfprecerleitung fih auf ein fo langes Stück didıt
gegenüberftehen, aber doch voneinander ifoliert. Sie wirken alfo
wie ein Kondenfator, der bekanntlich elektrifhe Wechfelfiröme
TE yenzen
a Yorzeitio |
[of
| Kenen RT
Wechselstrom
aller Frequenzen
Aineitt
sehr lange Leitung
heraus
Eine lange Lautfprecherleitung färbt die Wiedergabe dunkel.
überträgt, und zwar um fo befler, je größer er ift und je höher
die Frequenz der Wechfelftröme. Größer wird unfer ‚„Konden-
denfator“ durch Vergrößerung der Leitungslänge, und das macht
- fih bei den hohen Tönen, die den höheren Wecfelftromfrequen-
zen entfprechen, am eheften bemerkbar. Schon 30-m-Leitungen
find ‚‚zu hören“,
Die Abhilfe ift einfah. Zunächft genügt es, die Tonblende (den
Klangregler) des Empfängers auf ‚‚hell“ zu ftellen. Unfere Emp-
fänger liefern in der Regel ohnedies eine etwas zu helle Wieder-
gabe, wenn man ganz auf „hell“ einftelli. Genügt diefe Maß-
268
nahme nicht mehr, dann muß man zwifchen Empfänger und Lei-
tung einerfeits und am Lautfprecherende zwifchen diefem und
der Leitung andererfeits einen fog. ‚„Übertrager“ fchalten, einen
Transformator alfo. Zu erklären, warum das hilft, würde hier
zu weit führen. Die Tatfache befteht jedenfalls und wir müflen
fie kennen. Geeignete Transformatoren nennt jedes gute Radio-
gefchäft. Ihr Preis beträgt zufammen rund RM. 10.—.
Übertrager
sehr lange Leitung
Eine fehr lange Lautfprecherleitung arbeitet nur dann
einwandfrei, wenn man an Anfang und Ende einen
Übertrager fcaltet.
Welchen Draht nehmen — warum etwas Sorgfalt
beim Verlegen nötig ift.
Jetzt trennen fich die Wege, je nachdem, ob der Lautfprecher
im Freien aufgeftellt werden foll oder ob er noch innerhalb der
Wohnung, nur in einem andern Zimmer, Platz findet. Nehmen
wir den zweiten Fall zuerft: Da tut’s grundfätzlich ganz dünner,
billiger Kupferdraht; man nimmt fehr gerne fog. Klingeldraht.
Er hat nur den Nachteil, daß er nicht ganz fo biegfam ift wie
Litze und beim unvorfichtigen Annageln abgequeticht werden
kann. Außerdem gibt es diefen Draht nur einfach, und wir brau-
chen doc zwei Leitungen. Alfo müflen wir die Leitungen zu
einem einzigen Strang verdrillen, wenn wir ganz faubere Arbeit
leiften wollen; jedenfalls aber find zwei Einzeldrähte etwas um-
ftändlicher zu behandeln als ein einziger.
Aus allen diefen Gründen empfehlen wir Litze, zweiadrige
Litze. Sie ift nicht wefentlicdı teurer und vermeidet alle oben ge-
nannten Nachteile. Die einfachfte und billigfte Litze tut es.
Soll der Lautfprecher ins Freie, fo muß die Leitung einiger-
maßen wetterbeftändig fein. D. h. wir benötigen eine gummi-
ifolierte Leitung, wiederum Litze natürlih und wiederum zwei-
polig. Solche Litze ift fhon etwas teurer, aber wir follten daran
nicht fparen, wenn wir uns allen Ärger für die Zukunft fparen
wollen.
Was die Verlegung felbft betrifft: Innerhalb gefäloflener
Räume genügt ‚„Annageln“, d. h. Befeftigen mit fog. ‚„Kram-
= im Freien verlegen wir auf Iolierrollen, wie man fie auch
ür elektrifche Leitungen benützt, befler gefagt, früher benützte.
Stets achten wir darauf, daß unfere Lautfprecerleitung den elek-
trifhen Leitungen für Licht oder Klingel niht zu nahe kommt
und dort, wo fich das gar nicht vermeiden läßt, nur auf ein mög-
lihft kurzes Stück mit ihr parallel läuft. Sonft find Brummtöne
oder Schnarrgeräufche aus dem Lautfprecher die Folge. In fchwie-
rigen Fällen verlegt man das kritifche Stück Leitung als fogen.
Bleikabel oder Panzerkabel, deflen Mantel mit dem nächften
Waflerleitungsrohr durch ein Stück Draht leitend verbunden wird.
Eine der fogen. Krampen, mit der man Klin-
gelleitungsdraht innerhalb gefchloflener
Wohnräume verlegt.
Wir brauchen mehr Lautftärke.
Regelmäßig, wenn unfer Lautfpreher ins Freie kommt, wird
er uns enttäufchen: Sein Klang ift mit einemmal recht dünn,
feine Stimme recht fchwach geworden. Der Widerhall an den Wän-
den des Wohnraumes fehlt, der Schall zerflättert in alle Winde.
Alfo brauchen wir mehr Lautftärke. Das ift aber leichter ge-
fagt, als getan. Denn die Lautftärkereferve auch moderner Ge-
räte ift nicht unbegrenzt und berechnet nur für den in Wohn-
räumen vorhandenen Bedari. Welche Mittel aber gibt es, das
Letzte aus einem Empfänger herauszuholen ?
1. Befonders kräftige Endröhre. Manche Empfänger bieten die
Möglichkeit, eine ftärkere, leiftungsfähigere Endröhre einzufetzen.
Solche Empfänger müflen wir beim Kauf bevorzugen, wenn wir
. beabfichtigen, früher oder fpäter mit dem Lautfpredher ins Freie
zu wandern. Bei allen andern Empfängern kann nur von Fall
zu Fall durch genaue Unterfuhung entfchieden werden, ob eine
nodı kräftigere Endröhre eingefetzt werden kann. Meift reicht
nämlich fdıon der Netzteil, der die Ströme und Spannungen für
sehrlange Leitung
Für richtiggehende Unterhaltungsmufik in Gartenwirtfchaften ufw. brauchen
wir noch eine Endftufe hinter dem Empfänger.
die Endröhre zur Verfügung ftellen muß, für eine befonders
kräftige Endröhre nicht aus. Hierüber weiß der Radiohändler
Befcheid.
2. Hochempfindlicher Lautfprecher. Eine fehr gute ns der
Schwierigkeit, aber keine ganz billige. . Hochempfindliche Laut-
fpredher geben mehr von ass was ihnen in Form elektrifcher
Wedlfelftröme zugeführt wird, als Schall wieder, fie arbeiten mit
beflerem Wirkungsgrad, wie man fagt. Nun find zwar alle mo-
dernen Lautfpredier in diefer Hinficht fchon wefentlich befler, als
Modelle früherer Jahre, aber ausgefprochene Hochwirkungsgrad-
lautfprecher müflen eigens befchafft — und entiprechend bezahlt
werden.
3. Endftufe. Das ift ein Zufatzverftärker, der hinter den Emp-
fänger gelfchaltet wird — die ficherfte und wirkfamfte Schallver-
ftärkung, aber leider auch die teuerfte. Sie wird nur dann in
Frage kommen, wenn etwa ein Wirtsgarten mit Rundfunkempfang
verforgt werden foll oder ähnlich. Billiger kommt man weg mit
Selbftbau, wieder einer der Fälle, in denen fich Selbftbau, auch
von der wirtfchaftlihen Seite gefehen, unbedingt lohnt. Wer
näheres darüber wiflen will, fchreibt an den Briefkaften der
FUNKSCHAU. 2
Eine freundfchaftlihe Ermahnung zum Schluß.
Wer Mufik im Freien macht, möge daran denken, daß nicht
allen Menfchen Mufik gleich lieb ift, daß nicht alle zur felben
Zeit Mufik vorgefetzt bekommeir wollen. Maßhalten in der Laut-
ftärke ift alfo empfehlenswert, wenn man fich feiner Umgebung
nicht ganz ficher ift; die Polizei interefliert fich fehr für Sie, wenn
die Gefahr befteht, daß durch Sie die Redıte ihrer Mitmenfcen
über Gebühr beeinträchtigt werden.
Die Leitung zum Nachbarn
und ein Scherz damit
Zuerft wird die Entfernung ausgemeflen, dann gibt man nocı
einige Meter zu und teilt fih danach den 0,8-mm-Wachsdraht ein.
Die beiden Drähte werden miteinander verdrillt. Wer eine Hand-
bohrmafcine hat, fpannt die beiden Anfänge in das Futter, wäh-
rend die Enden vom Nachbarn feftgehalten werden. Die beiden
Drähte müflen in gerader Richtung gefpannt gehalten werden,
damit fih keine Schlingen bilden. (Es gibt auch verdrillten Draht
im Handel, aber nicdıt an allen Orten und deshalb muß man fi
zu helfen wiffen.)
Es ift nicht nur wegen des einfacheren Befeftigens der Leitun,
der verdrillte Draht zu empfehlen, er trägt auch oft wefentli
zur Verbeflerung der Klangfarbe bei, nämlich immer dann, wenn
man die Wiedergabe des Lautfprechers als zu hell empfindet und
infolgedeflen die Tonblende auf dunkel ftellt. Die Kapazität der
verdrillten Lautfprecherleitung ergibt die gleiche Wirkung.
Zur Befeftigung der Leitung an der Wand nimmt man ifolierte
Krampen. (Ein angefchloflener Nachbar muß den Anfchluß übri-
gens anmelden und ebenfalls die monatlichen Gebühren zahlen,
wenn er nidıt zur Wohngemeinfchaft gehört.)
Mit Hilfe einer folchen Leitung kann man hübfche Scherze
machen: Man nimmt Antenne und Erde vom Empfänger weg
und fteckt die beiden Stecker der Nebenleitung in die Grammo-
phonbucfen. Nachdem der Empfänger eingefchaltet ift, kann man
ihn „befprechen“ wie ein Mikrophon; Der Lautfprecher arbeitet
fehr rein und ift empfindlich, fo daß es durchaus nicht nötig ift,
nahe heranzutreten, man kann ruhig einige Schritte zurücktreten.
Wir haben mit. unferer Anlage oft bei Familienfeftlichkeiten
„Original-Rundfunk-Übertragungen“ veranftaltet, die vieles zur
Erheiterung beigetragen haben. Gefdhickte Sprachimitatoren kön-
nen die wunderlihften Situationen hervorrufen, nur können fie
leider felber die Wirkung nicdıt fehen. Th.L.
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erprobte Schaltungen zum Selbfibau.
Wichtige Mitteilung für unfere Lefer!
269
Der Sunkschau-Volkssuperhet muß umgetauft werden
Auf Wunfh der Reichsrundfunkkammer muß der FUNKSCHAU-
Volksfuperhet einen neuen Namen bekommen. Es wurde nämlich,
wie uns die Reichsrundfunkkammer fchreibt, von Rundfunkhan-
delsfeite und auch in Kreifen der Rundfunkhörer, die Befürch-
tung ausgefprochen, ‚daß die Propagierung des Baftelgerätes
unter der Bezeichnung ‚Volks-Super‘ eine Irreführung des
Laienpublikums dahingehend hervorruft, daß außer dem bekann-
ten Volksempfänger VE 301 etwa noch ein anderes von der Reidıs-
regierung geprüftes und genehmigtes befleres Volksgerät befteht.“
Selbfiredend liegt uns als Herausgeber des Baftelgerätes
FUNKSCHAU-Volksfuper nichts ferner, als eine Verwechflungs-
möglichkeit mit dem induftriell hergeftellten Volksempfänger zu
fchaffen. Wir hatten aus diefem Grunde auch den Titel „Funk -
{cha u-Volksfuperhet“ gewählt. Doch ‚vertritt der Reichsverband
deutfcher Rundfunkteilnehmer den Standpunkt, daß das Wort
„Volks“ in Verbindung mit einem Gegenftand nationalfoziali-
ftifche Gemeinfchaftsarbeit vorausfetzt und insbefondere hier etwas
Einmaliges, den VE 301, bedeutet, um der fozialen Lage der
meiften Kreife unferes Volkes Rechnung zu tragen“. (Aus einem
Brief der Reichsrundfunkkammer vom 29. 4. 35.)
Um einer klaren Unterfcheidung in diefem Sinne nicht im Wege
zu ftehen, haben wir uns entfchloflen, den Namen unferes Ge-
rätes zu ändern. Allerdings geftehen wir, daß das mit einer ge-
wiflen Wehmut gefchah. Denn unfer FUNKSCHAU-Volksiuperhet
hat fozufagen eine „Ahnenreihe“. „Unfer Blatt — die FUNK-
SCHAU, — (wir zitieren aus unferem Brief an die Reichsrund-
funkkammer vom 10.5.) arbeitet feit einer langen Reihe von
Jahren an ihrem befcheidenen Platze für die Schaffung eines
Volksgerätes. Wir erwähnen zum Beweis deflen nur einen Artikel,
der bereits im Jahre 1928 erfchienen ift und der den Titel trägt:
„Vierröhrenfuperhet, der gegebene Volksempfänger“. Darin wer-
den auf Grund einer veröffentlichten Baftelfchaltung ausführlich
erörterte Vorfhläge gemadht für ein billiges, dabei leiftungsfähi-
ges Superhetgerät, und das zu einer Zeit, da keine andere Stelle
Aus unserem
Zweimal gebaut — zur größten Zufriedenheit.
... Gleichzeitig möchte ich Ihnen mitteilen, daß ih den FUNK-
SCHAU-Volksfuper zweimal gebaut habe, und zwar mit der 964
fowie 1374 in der Endftufe,. Beide Geräte arbeiten zu meiner
rößten Zufriedenheit; ih möchte Ihnen hiermit meinen beften
ank ausfprechen. Frz. Lenz, Bad Reichenhall, Jettenbergerftr. 4.
Briet vom 8, 5. 35.
... recht zufrieden.
Habe den FUNKSCHAU-Volksfuper nadı Ihrer Baumappe ge:
baut, bin recht zufrieden, fogar am Tage gibt er eine Menge
Sender und an Trennfhärfe wird er wohl von keinem Gerät
übertroffen. Fr. Jakobi. Mülheim/Ruhr, Ulmen-Allee 50.
Brief vom 8.3. 35.
Ein Lefer hört zuerft faft nichts und dann 14 Stationen am Tage.
Unter dem 19.5. ging folgender Brief an uns ab: x
„Ich habe den ‚„FUNKSCHAU-Volksfuper“ unter peinlicher Be-
achtung des Bauplanes, insbefondere der Leitungsführung, auf-
ebaut. Es ift nicht möglich, außer dem Ortsfender, der fehr laut
ommt, noch irgend einen anderen Sender in ausreichender Laut-
ftärke zu bekommen, d. h. fo, daß er in etwa 2 Metern Entfer-
nung vom Lautfpreher noch vernehmbar wäre. Die Leiftung des
VE 301 wird nit im entfernteften erreicdıt ... Der Tonabnehmer
arbeitet tadellos, fo daß der Fehler nur im Hochfrequenzteil lie-
gen kann. Die Nachftiimmung des Zwifchenfrequenzfilters bringt
einerlei Änderung. Fine mehrmalige Umdrehung der Einttell-
fchraube bewirkt nur, daß der Empfang fcließlich ganz aufhört,
ein merklihes Maximum der Lautftärke ift nicht zu erkennen,
die Refonanzkurve verläuft alfo fehr flach. Die Einftellung der
Rückkopplung dagegen madıt keinerlei Schwierigkeiten, aber auch
bei größter Annäherung an den Schwingungseinfatz wird der
Empfang nicht befler. Ich möchte bemerken, daß ich durchaus kein
Anfänger im Radiobau bin ...
Bitte geben Sie mir einen Wink, wie ich dem gefcilderten
Mangel abbhelfen kann.“
fich mit folchen Fragen befchäftigte. Im Jahre 1930 (zweites Sep-
temberheft) erfhien dann ein neuer „Volksfuperhet“ von uns
mit 4 Röhren, wiederum die höchfte Leiftung nach dem damaligen
Stand der Technik. Unfer neuer Superhet ift alfo der Idee nach
die geradlinige Weiterentwicklung der damaligen Schaltungen,
worauf wir in unferer erften Veröffentlihung zum FUNKSCHAU-
Volksfuperhet im Jahrgang 1934, Seite 359 auch ausdrücklich hin-
gewiefen haben. So hat der Volksfuperhet der FUNKSCHAU be-
reits eine Tradition hinter fich, auch im Hinblick auf feinen Namen.“
Vor uns liegt z. B. eine Blaupaufe aus dem Jahre 1930, die
den Titel trägt „Der Volksempfänger, ein Vierröhrenfuperhet
einfachfter und billigfter Bauweife bei höchfter Leiftung“.
Wie nun foll der neue Name lauten? — Wir haben lang hin
und her überlegt und uns fcließlich entfchieden für den Namen
Vorkämpfer.
Wir glauben, daß gerade diefer Name dem Wefen und der
Aufgabe unferes 3-Röhren-Superhets ausgezeichnet entfpricht. Er
foll ja vor allem Vorkämpfer fein für eine Idee, die zuerft in
England auftauchte und dann von uns für die deutfchen Verhält-
nifle weiter entwickelt und ausgebaut wurde. Wir halten das
Prinzip unferes „Vorkämpfers“ nach wie vor für äußerft aus-
fichtsreih und fehen einen Beweis dafür in der Tatfache, daß
unfere Schaltungen mehr und mehr in die gefamte Rundfunk-
prefle Eingang finden — leider manchmal, ohne daß die Quelle,
aus der man fchöpft, ohne weiteres angegeben wird. Wir möchten
daher bei diefer Gelegenheit unfere Lefer bitten, für Aufklärung
zu forgen, wo das nötig fein follte, da wir felbft nicht jeden ein-
zelnen baftelnden Volksgenoflen erfaflen können.
So gehe denn der „Vorkämpfer“ in das neue Rundfunkjahr
hinein, verjüngt, mit noch größeren Kräften ausgeftattet, fo wie
wir ihn in diefem und folgenden Heften unferer Lefergemeinde
vorftellen werden. Wir find überzeugt, der „Vorkämpfer“ wird
feinem neuen Namen alle Ehre machen.
Rriefverkehr
Wir fchrieben darauf u. a.:
„TFreundlichen Dank für Ihre Mitteilung. In Ihrem Fall liegt
der Fehler wahrfceinlich darin, daß nicht nur die bewußte untere
Schraube des ZF-Filters, fondern auch die obere verdreht werden
muß. Das fließen wir vor allem daraus, daß Sie ein deutliches
Maximum bei der Einftellung der einen Schraube nicht erhalten.
Gehen Sie fo vor: Stellen Sie auf einen gut zu hörenden Sen-
der, z. B. den Ortsfender, ein und verringern Sie die Lautftärke
fo weit, bis deutlih auf der Skala zwei Y.mpfangspunkte feftzu-
ftellen find, die in einiger Entfernung voneinander liegen. Diefe
beiden Punkte gilt es, fo weit zufammenzurücen, bis fie zu-
fammenfallen. Um das zu erreichen, werden Sie in Ihrem Aus-
nahmefall alfo wahrfceinlich die obere Schraube gleichfalls ver-
ftellen müflen.“
... und hier die Quittung:
„Ic beftätige den Empfang Ihres freundlichen Schreibens und
danke Ihnen beftens für die darin erteilten Ratfchläge, derer
Befolgung zu einem vollen Erfolg führte. Ih drehte die untere
Schraube des Bandfilters bis zum Anfchlag rechts herum, ftellte
dann den Ortsfender ein und drehte nun die obere Schraube
eine Vierteldrehung nadı links. Nach erneuter Einftellung' des
Ortsfenders, der auf der Skala um einige Grade gewandert war,
drehte ich die obere Schraube wiederum ein Stückchen weiter,
ftimmte nach ufw. bis maximale Lautftärke erreicıt war. ... Id
höre heute mit 12 m Innenantenne am Tage 14 Stationen, meifi
deutfche, in vorzüglicher Lautftärke, und bin natürlich begeiftert
von der Leiftung des Gerätes!“
Ein Idealgerät...
3»... Mit Ihrem FUNKSCHAU-Volksfuper glaube ich, daß Sie
ein Idealgerät gebracht haben für uns Baftler. Es gibt eben nur
eine FUNKSCHAU. !
Franz Wagner, Parkettfchreiner, Regensburg, Holzgartenftr. 35.
25.11.1934. ;
270.
Das traditionelle Chaffis
und die traditionelle
Einzelteileanordnung.
Endlich find’ nahezu alle fchaltungstechnifchen Befchränkungen
gefallen, die bisher den Aufbau eines modernen Batterie-Super-
hets unmöglich machten: Die Batterieröhren-Reihe ift rucartig
auf den modernften Stand gebracht worden, zur großen Freude
aller Rundfunkfreunde und vor allem unferer Battler.
Ungeheuer weit und ausfichtsreich ift damit das neue Feld,
das fich unferer baftlerifdıen Betätigung auftut. Wir wollen aus
der Fülle von Plänen, die fih uns beim Erfcheinen der neuen
Röhren aufdrängen, gleich den wichtigften herausgreifen: Unfer
früherer „FUNKSCHAU“-Volksfuper foll nun auch dem Heer
der „Netzlofen“ zugänglich gemacht werden.
Alle Spannungen gegen Chaflis gemeflen. (Man berück-
fihtige ftets den Eigenverbrauch der Meßinftrumente!) 4
3 | 4 Heizfpannung:
2.05 V
Heizftromentnahme:
405 mA
Anodenfp.-Quelle:
120 v
Anodenftromentnahme:
16 mA
I
I
!
l
'
1
I
'
!
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|
I
100 | 114
9
en 8
— | ı1
| — | 26
o|-6
N
Ss
SDEHHrELST Te et
Oszillator
(Früher FS.Vollessupey)
Vorkämpfa
Der erfolgreichite Baltelfuperhet jetzt auch für
Batteriebetrieb — Alte Röhren verwendbar — Preis
dann nur etwa 67.— RM. — Wefentlich gelteigerte
Empfindlichkeit — Alle anderen Vorteile erhalten:
Beide Bereiche ohne Wellenumifchaltung, kein um-
ftändlicher Abgleich, einfachiter Aufbau.
So etwas war noch nicht da!
den Gleichlauffchwierigkeiten. Der VS erledigt ja feine ganze Ab-
fliimmung mit einem einzigen, variablen Kreis, kann alfo prin-
zipiell genau fo wenig auf Gleichlauf abgeglichen werden, wie
ein gerader Finkreifer. Der Vorkämpfer ift alfo der Einkreifer
unter den Superhets!
Das zweite Kennzeichen des VS, das Fehlen der Wellenbereich-
umfchaltung, wird dem Baftler nicht weniger angenehm auffallen.
Wir find bei fonft allen Geräten gezwungen, wegen einiger weni-
ger Langwellenfender — für den normalen Empfang kommen
vielleicht 8 mal weniger Sender auf dem Langwellenbereich in
ACT Mi
0:
4 u
En
EinAu5
Filter V51
ı
'
1
I
t
!
1
ı
D,
GGG
Bevor wir aber an unfere heutige Aufgabe, die neue Schal-
tungsentwicklung, herangehen, wollen wir uns noch ein wenig
umfehen: x
Warum eigentlich ift der VS ein fo vielgebautes,
erfolgreiches Gerät?
Der VS ift ein Super. Als folcher befitzt er eine über den
ganzen Bereich gleihbleibende Trennfchärfe und Klangreinheit;
= ferner eine Bedie-
nung von unüber-
treffliher Einfach-
heit: Abftimmung
und Lautftärke —
keine bedienbare
Rückkopplung,keine
"Antennenkopplung,
keine Korrektur;
noc mehr in diefer
Richtung: Keine
Wellenbereih-Um-
- fchaltung. Das find
die Dinge vor allem,
die dem VS-Hörer
zugute kommen.
Was aber findet
der VS-Baftler an
feinem Gerät fo an-
ziehend ? Vor allem
etwas, waser nicht
findet: Die fehlen-
Ein Blick unters Chaf-
fis zeigt, wie einfach
die Verdrahtung ift.
.Frage als auf dem Rundfunkbereih — den Aufwand an Ab-
fiimmfpulen zu verdoppeln. Dazu kommen nodı die Komplika-
tionen, die der Wellenfchalter hereinbringt; werden aber diefe
Komplikationen dem Baftler dadurch erfpart, daß der Wellen-
fchalter mit allen zugehörigen Verbindungen und Schaltelemen-
ten bereits von der Induftrie in die Spulenaggregate hineingebaut
wurden, fo erfpart ihm diefe Bauart dodı nicht, daß er die ganze
Einrichtung eben bezahlen muß.
Damit find wir beim wichtigfien Punkt angelangt: Der Preis!
Der VS ift der billigfte Super des deutichen Baftelmarktes.
Aucd das war natürlich entfcheidend für das Maß feiner Verbrei-
tung. Wer unfer Gerät noch nicht kennt, kommt da allerdings
in Verfuchung, zwei Schlüfle zu ziehen: Entweder find die bis-
herigen Kleinfuperhets unerhört teuer gewefen, oder der VS
wurde mit fo minderwertigem Material aufgebaut, daß er eben
dadurch zu feinem einzig dafiehenden Preis kommt. Beide Schlüfle
find falfch! Die bisherigen Sportfuperhets können wir nach wie
vor als preiswert bezeichnen, und der VS ift durdıwegs aus dem
beften Material aufgebaut und nirgends zu knapp dimenfioniert.
Seinen niederen Preis erzielt der VS vor allem durch feine Schal-
tung. Er ift keine verbilligte Form bisheriger Modelle, fondern ein
neuesGerät mitneuemPreis und neuenLeiftungen.
Der VS kann nicht diefelbe Anzahl Sender bringen, wie eiu
guter Sportfuper oder ein guter Zweikreifer. Wer das nötige
Schaltungsverftändnis .befitzt, wird das ohne weiteres einfehen.
Übrigens find die neuen Modelle den alten auch in diefer Be-
ziehung überlegen, worauf wir abfchließend noch zu fprechen
kommen. Wenn die alten Modelle trotzdem ihre Befitzer durch
einen befonders fauberen Empfang unferer Großfender zu-
friedenftellten, fo könrien wir daraus fchließen, daß die neuen
Modelle mit ihren verbeflerten Eigenfhaften einen nocı vie
größeren Kreis von Funkfreunden beglücken werden. Empfind-
lichkeit, Trennfchärfe und Preis, dazu die anderen Eigenfcaften
des Empfängers paflen beim neuen VS.nodı glücklicher zufammen
als beim alten.
Das ift es, was dem VS feine Lebenskraft gegeben hat und was
weiter dazu beitragen wird, ihn als Vertreter einer felbfiändigen
Klafle für fih auch weiterhin vorwärts zu treiben.
Unfere Batterie-Schaltung.
Unter den neuen Batterie-Röhren haben wir zwar heute die-
felben Typen wie im A-, C- und E-Programm, nicht aber die-
felben Leiftungen. Darüber müflen‘ wir uns natürlich zu allererft
im’ klaren fein, wenn wir beginnen, uns die neue Schaltung zu-
rechtzulegen. Wir wollen uns aber nicht verleiten lafflen, daraus
der Röhreninduftrie wieder neue Vorwürfe zu machen, denn die
grundfätzlihen Schwierigkeiten find in diefem Punkte außer-
ordentlich groß und wohl von der Röhrentechnik der ganzen
Welt noch nicht behoben. Wir müflen vielmehr bewundernd an-
erkennen, daß es gelungen ift, fogar das Wunderwerk der Adht-
polröhre nun auch mit einem fchmächtigen 2-Volt-Faden zu bauen.
Da aud die Fünfpol- und Dreipol-Röhren für Batteriebetrieb
nicht ganz auf die Verftärkungsziffern der Schweftertypen mit
indirekter Heizung kommen, entheben wir uns gleich von vorn-
herein aller Schwierigkeiten dadurch, daß wir dem Batteriemodell
eine Röhre mehr geben, alfo nunmehr mit 4 Röhren arbeiten.
Beim VE 301 wird die Sache ja auch nicht anders gemacht, und
es ift dies tatfächlich der weitaus einfachfte und daher am meiften
zu empfehlende Weg, auc einen Batterie-Empfänger hinreichend
leiftungsfähig bauen zu können. Trotz der zufätzlihen Röhre
bleibt ja der Preis des Röhrenfatzes noch wefentlih unter dem
für Netzbetrieb! :
Die Eingangsfc&altung des VS ift geblieben. Wir gehen
alfo über einen Sperrkreis mit Eifenkernfpule an ein Potentio-
meter, das die Eingangsfpannung dofiert und fo als Lautftärke-
und Empfindlichkeitsregler wirkt. An diefem Potentiometer hängt
das Eingangsfilter, das die Aufgabe hat, die Empfangsfrequenzen
von 150 bis 1500 kHz durchzulaflen, die ftörenden Spiegelfre-
enzen aus dem Kurzwellenbereich dagegen abzuhalten. Die
usgangsfpannung diefes Filters, die alfo aus einem Gemifc der
Spannungen aller uns intereflierenden Sender befteht, wird an
das Steuergitter der Mifchröhre gelegt.
Bei der Mifchröhre ift heute die Induftrie ganz zur Adht-
polröhre übergegangen, die wir im Vorjahre in Ermangelung
einer gleihartigen Schweftertype für Gleichftrom nicht verwenden
konnten. Vielleicht kommen wir an anderer Stelle noch einmal
darauf zu fprechen, warum fih die Dreipol-Secspol-Verbund-
röhre nicht gegen die Achtpolröhre halten konnte. Jedenfalls
haben wir in der Achtpolröhre eine denkbar angenehme Röhre
vor uns, die ohne Schwierigkeiten den nicht geringen Anfprücen
des VS genügt!). — Im Ofzillatorkreis finden wir gegenüber
unferer früheren Schaltung die kleine Änderung, daß die Rüc-
kopplungsfpule mit der Abftiimmfpule nicht mehr einfeitig feft
verbunden ift, was durch die Verwendung der Achtpolröhre be-
dingt wird.
Im Anodenkreis der Mifchröhre liegt ein zweikreifiges Band-
1) Welche Forderungen zu erfüllen find, wiffen unfere Lefer aus dem Artikel
„Wann kommt der Batteriefuper?“ FUNKSCHAU Nr. 19, S. 150.
27
filter mit. einer Grundfrequenz von 1600 kHz, an das fich der
rückgekoppelte Empfangsgleichrichter 'anfdließt.
An diefer Stelle wird eine Dreipolröhre verwendet. Da wir ja
zwifchen Empfangsgleichrichter und Endröhre noch eine zufätz-
liche Stufe gefchoben haben, brauchen wir nämlich nicht darauf
bedadt zu fein, aus jeder diefer Stufen das Alleräußerfte an
Verftärkung herauszuholen; das würde einen zufätzlichen Auf-
wand erfordern, den wir nicht mehr brauchen, und vor allem
hat die Beftückung ‚mit einfachen Dreipolröhren den Vorteil, daß
gut 30 von 100 Baftlern vorhandene Stücke werden. einftecen
können, alfo ‚‚koftenlos“ durchkommen. Der Empfangsgleihrich-
ter wurde in Widerftandsfchaltung ausgeführt, wobei wir die
Rückopplungsdroflel einfparen und einen fehr weichen Schwin-
gungseinfatz bekommen.
Zwifchen Empfangsgleichrichter und. Endröhre ift, wie gefagt,
eine zufätzliche Stufe eingefhoben worden, und zwar ift diefe
Stufe über den früher am Audion hängenden Übertrager mit der
Endftufe Kappe Der Mehrpreis, den diefe Stufe bedingt, be-
trägt einfchließlich der Röhre etwa RM. 6.50. Das ift nicht mehr,
als bei einem Wechlfelftrom-Gerät die Gleichrichterröhre mit ein
aar. Schaltelementen dazu koften würde. Auch in räumlicher
inficht kommt uns der Wegfall der Gleichrichterröhre zuftatten,
denn wir können. beim Batterie-Modell trotz .der. zufätzlihen -
Stufe mit demfelben Chaflis und derfelben Anordnung auskom-
men wie bisher.
Die Widerftandsftufe hebt die Gefamtverflärkung des Emp-
fängers vollkommen ausreichend an. Wir könnten uns höchftens
nodı fragen: Ift die gewählte Anordnung tatfächlich ideal, oder
wäre es vielleicht irgendwie günftiger, erft transformatorifh und
dann über Widerftände zu koppeln? Nein! Beim: Trafo-Audion
würden wir die Rückkopplung kaum fo weich und’ ziehfrei zu-
ftandebringen, wir würden für die Schallplatienverftärkung oft
mit den letzten 2. Röhren nicht auskommen und hätten überdies
den. Mehraufwand einer HF-Droflel. Wilhelmy.
Schluß folgt im näcdhften Heft.
Später werden befchrieben eine Allftrromausführung und neue
Schaltungen für Gleich- und Wechfelftrom.
"e TELEFUNKEN-RÜHRE RES,96
ist in der Funkindustrie unter den größten Umsatzziffern zu finden. Wegen ihrer
vorzüglichen Leistungen als Endpentode und ihrer. hervorragenden Verstärker-
eigenschaften wird sie mit Rechtals die wirklichgute Lautsprecherröhre bevorzugt.
Sie ist der Punkt auf dem i, sie macht die Musik. Letzten Endes bringt sie die ge-
lungene Konstruktion zur Geltung; bei ihr liegtes, diegünstigstenWirkungen aus
dem Gerät herauszuholen. JederBastler legt großen WertaufKlangreinheitund
große Endleistung. Nun, die RES 964 besitzt eine Anodenbelastung von 9 Watt.
Fordern Sie Daten und Kurven von Telefunken. Die RES 964 behält ihren Wert.g
DIE DEUTSCHE WELTMARKE N
Neue Lautstärken- und Tonbezeichnungen?
Die ARRL (American Radio Relay League) hat ein neues Sy-
ftem zur Bezeichnung der Lautftärke und des Tones vorgefchla-
gen, das allerdings in Deutfchland vorläufig noch nicht eingeführt
ift. Die feither üblichen Bezeichnungen OSA und ORK wider-
. Iprechen fich nämlich ihrer wirklichen Bedeutung nach. Nach dem
OQ-Kode heißt QOSA foviel wie ‚Die Lautftärke Ihrer Signale
ift...“ und ORK befagt fo ziemlich dasfelbe. (Jedoch wurde in
Amateurkreifen die QSA-Angabe als Wert für die Lesbarkeit be-
trachtet.) Wenn man alfo fireng nach dem internationalen Kode
die Angaben QSAW2R5 entziffert, dann kommt ein großer
Unfinn heraus !).. Außerdem war die alte Tonfkala durchaus nicht
in allen Ländern einheitlich und Irrtümer bei der Tonbezeichnung
in vielfaher Hinfiht möglich. Dazu kommt, daß die Kurzwellen-
empfänger heute bedeutend mehr Lautftärke abgeben wie etwa
vor zehn Jahren, als die R-Skala erfunden wurde. Es ift heute
durchwegs möglich, jeden Amateurfender in Lautfprecherftärke
zu empfangen und man kommt oft in Verlegenheit, wenn man
enau fefiftellen foll, ob diefe Lautftärke nun mit R7, R8 oder
9 zu bezeichnen ift.
Mit dem neuen R-S-T-Syftem foll eine fortfcrittlichere Me-
thode gefchaffen werden: R-S-T bedeutet dabei Readability (=
Lesbarkeit), Strength (= Lautftärke) und Tone (= Tonqualität).
Diefe Art der Bezeichnung erfolgt analog des im Großftationen-
verkehr üblihen FRAME-Kodes. Es bedeuten:
R —= Lesbarkeit
1 = nicht lesbar — lesbar mit beträchtlicher Schwie-
2 = zeitweilig mit Schwierigkeiten rigkeit
lesbar, Text nur teilweife zu 4 =: lesbar, praktifa ohne Schwie-
entziffern - rigkeit
5 —= ausgezeichnet lesbar
S —= Lautftärke
1 = leife Signale gerade wahr- 3 = mittelmäßige Signale
nehmbar 4 = ftarke Signale
2 = fdhwade Signale 5 —= {ehr ftarke Signale
T = Tonqualität
extrem rauher zifhender Ton
fehr rauber Wechfelftromton ohne jeden Klang
rauher Wechfelftromton, etwas klingend
mäßig klingender, ziemlich rauher Wechfelftromton
mufikalifh klingender Ton
modulierter Ton mit einer Brummfpur
faft reiner Gleichfiromton mit geglätteter Brummüberlagerung
Gleichftromton mit Brummfpur
reiner Gleichftromton
Demnach bedeutet die Angabe „UR RST559 X“: „Ihre Kriftall-
zeichen find ausgezeichnet lesbar in fehr ftarker Lautftärke“. Das
„X“ hinter der RST-Bezeichnung gibt alfo den Kriftallton eines
Senders an. Und ‚„UR RST 344 ORM“ heißt: ‚Ihre Zeichen find
ftark, jedoch wegen Störungen durch einen anderen Sender mit
beträchtlicher Schwierigkeit lesbar“.
Nachdem wir uns die neuen Bezeichnungen eingeprägt haben,
müflen wir zugeftehen, daß das neue RST-Syftem manche Vor-
teile bietet gegenüber der feitherigen Bezeichnungsart. In USA.
ift es amtlich eingeführt (ARRL). Der DASD wird noch abwarten,
ob auch die IARU (International Amateur Radio Union) das
RST-Syftem offiziell einführt. Sollte das der Fall fein, dann wird
auch in Deutfchland mit einer allgemeinen Übernahme diefes
neuen Wertungsfyftems zu rechnen fein.
Werner W. Diefenbah (D4BEP, DE955 P).
1) Zur Entzifferung des Amateurkodes dient unfere neue „Signal-Tafel“.
NN
Größe 50%X70 cm. Preis RM. 1.20 zuzüglich Porto: Zu beziehen durch den Verlag.
Neu!
Zur großen Deutschen Funkausstellung bringen wir:
“ Widerstände und Kondensatoren in Preßharzhülle;
die Görler-Antenne; ZF.-Bandfilter mit veränder-
licher Bandbreite von 4-10 kHz; das Görler-Filter;
Doppelansteck-Sperrkreis; den Antennenwähler;
Spulensätze usw.
Besuchen Sie unseren Stand in Halle VI Nr. 622
SodrLER
Transformatorenfabrik G.m.b.H.,
Berlin-Charlottenburg 1,TegelerWeg 28-33
Höchlte Qualität auch im Briefkaltenverkehr letzt Ihre Unterltützung voraus:
. Briefe zur Beantwortung durch uns nicht an beltimmte Perlonen, londern einfach
an die Schriftleitung adrellieren! e
2. Rückporto und 50 Pfg. Unkoltenbeitrag beilegen!
3. Anfragen numerieren und kurz und klar fallen!
4. Gegebenenfalls Prinziplchema beilegen !
Alle Anfragen werden brieflich beantwortet, ein Teil davon hier abgedruckt.
Ausarbeitung von Schaltungen, Drahtführungslkizzen oder Berechnungen unmöglich.
Warum wird der Netztrafo lo |
heiß? (1223) baut. Trotz Verwendung aller vorgefdhrie-
benen Einzelteile wird der Netztrafo nach
10 Minuten Betriebsdauer fo heiß, daß ein Verbrennen desfelben zu befürchten
ift. Die beiden 2-Watt-Widerftände von 1500 Ohm und 10000 Ohm, welche in der
Anodenleitung liegen, weifen diefelbe Hitze auf. Ein Schaltfehler meinerfeits
liegt nicht vor. Worauf ift das Heißwerden des Netztrafos und der Widerftände
zurückzuführen?
Antw.: Der Netztrafo darf fich nur fo ftark erwärmen, daß Sie ihn auch
nach längerer Betriebsdauer noch mit der Hand berühren können. Desgleichen
dürfen audı die beiden Widerflände nicht übermäßig warm werden. Offenbar
ift alfo ein Fehler vorhanden, der darin befteht, daß dem Netzteil des Gerätes
infolge einer unrichtigen Verbindung zuviel Strom entnommen wird. Das kann
durdı einen gewöhnlichen Schaltfehler oder durch ein fchlechtes Einzelteil
(durchgefhlagener Block) verurfacht werden. Diefen Fehler finden Sie am
fchnellften dadurdh, daß Sie mit einem Milliamperemeter den Stromverbraudı
der einzelnen Röhren und den Stromverbrauch des Spannungsteilers nach-
meflen, fämtliche Ströme zufammenzählen, und mit dem vom Netzteil gelie-
ferten Gefamtfirom vergleichen. Der Gefamtftrom darf natürlich nicht höher fein.
Wir möchten noch darauf hinweifen, daß fich eine Überlaftung des Netzteiles
und damit eine zu ftarke Erwärmung auch daraus erklären ließe, daß ftatt der
rorgefchriebenen Endröhre z. B. die 964 eingefetzt ift. Eine ftärkere Endröhre
benötigt ja audı wefentlich mehr an Strom. Es muß alfo entweder die vor-
geiehene Endröhre oder ein höher belaftbarer Widerftand eingefetzt werden.
Idı habe mir den TUNKSCIHAU-Volksfuper
nach EF-Baumappe 140 für Wechfelftrom ge-
Ich habe jetzt von Grund auf den FUNK-
SCHAU-Volksfuper noch einmal neu ge-
baut und kann Ihnen zur großen Freude
mitteilen, daß es geklappt hat. Man muß
felbfi unter Induftriegeräten eine große
Lupe auffetzen, wenn man ein fo brummfreies Gerät fuchen will. Klanglich, und
was Trennfchärfe betrifft, einfach „knorke“.
Nun aber eine Schattenfeite: Ich bekomme keine genügende Lautftärke trotz
einer 964 in der Endftufe. Ich habe den Lautftärkeregler bis hinten aufgedreht,
aber es genügt nicht. Idı habe auch fchon verfucht, den Widerftand des Poten-
tiometers gegen Erde zu vergrößern. Was foll ich tun?
Antw.: Was die Lautftärke betrifft, fo haben Sie ganz ficherlich nur diefen
Fehler gemacht: Sie haben überfehen, einen entfprechend leiftungsfähigen Netz-
teil einzubauen. Die 964 benötigt ja wefentlich mehr Anodenftrom, als die vor-
gefehene 164. Aus diefem Grund ift aber der vorgefehene Netzteil nicht nur
überlafiet, fondern er liefert auch viel zu geringe Spannungen. Wir fchätzen,
daß er in diefem Fall nur noch 150 Volt abgibt. Mit 150 Volt Anodenfpannung.
können Sie aber felbftverftändlich nicht auf eine genügende Lautftärke kom-
men. Bauen Sie alfo einen höher belaftbaren Netzteil ein oder nehmen Sie als
Endröhre die 164.
Wie kann man am billigften 8 Volt Wechfel-
U NEE VERESER firom in 8 Volt Gleichftrom gleichrichten?
pannung. (/22/) Antw.: Sie haben überfehen, anzugeben,
wie groß der Strom ift, den der Gleidırichter
höchftens liefern muß. Wenn er nicht über 0,1 Amp. liegt, dann raten wir Ihnen,
weil am billigften, zur Anwendung einer Gleichrichterröhre oder eines Trocden-
gleichrichters. Bei einem Strombedarf von über 1 Amp. werden Sie am beften
einen Einanker-Umformer oder einen Quecfilberdampfgleichrichter anwenden.
In jedem Fall müflen Sie aber noch einen entfprechenden Transformator vor-
fehen, der die vorhandene Wechfelfpannung in die Höhe fetzt. Jeder Gleich-
richter verbraucht nämlich Spannung, fo daß Sie aus 8 Volt Wechfelfpannung
ohne Transformator in keinem Fall 8 Volt Gleichfpannung erhalten können.
Zu große Endröhre im
Vorkämpfer drückt die
Lautltärke. (1224)
Transformatoren
De 3 Drosseln
offen und gekap-
selt, mit unten lie-
gend.Anschlüssen
Das indieser Nummer beschriebene
Gerät verwendet unseren NF-Trafo.
. Bad Blankenburg
Feliogen (Thüringer Wald)
Allei-Bauteile
für den „Vorkämpfer”, ModellK:
Eingangsfilter Allei VS1K.. M.2.80
1 Oscillatorspule Allei VS40K M.1.70
1 Chassis Allei VS75 ungeloht M.2.90
1 Chassis Allei VS75 gelodht... M.5.90
1 Allei-Kleinmat.-Pak.VS 33K M. 4.75
1 Satz drahtgewick. Stäbchenwiderst.
m.Montageteilen Allei VS78K M. 3.—
1 Allei- ZF-Filter mit eingeb.
Gitterkombinat. Allei VS 86 K M.8.50
Katalog kostenlos.
A.Lindner. Werkstätten für
MACHERN -Bez. Leipzig Feinmechanik
Die Sunkschau gratis
und zwar je einen Monat für jeden,der
unleremVerlag direkt einen Abonnen-
ten zuführt, welcher lich auf wenigltens
ein halbes Jahr verpflichtet. Statt
dellen zahlen wir eine Werbeprämie
von RM. -.70. Meldungen an den
Verlag, München, Luilenitraße Nr. 17.
Verantwortlich für die Schriftleitung: Dipl.-Ing. K. E. Wacker; für den Anzeigenteil: Paul Walde. Druck: G. Franz’fhe Buchdruckerei G. Emil Mayer G.m.b.H.,
fämtlihe München. Verlag: Bayerifhe Radio-Zeitung G.m.b.H. ünchen,
Luifenftr. 17. Fernruf München Nr. 53621. Poftfcheck-Konto 5758. - Zu beziehen
im Poftabonnement oder direkt vom Verlag. - Preis 15 Pf., monatlich 60 Pf. (einfchließlich 3 Pf. Poftzeitungs-Gebühr) zuzüglich 6 Pf. Zuftellgebühr.
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